Podiumsdiskussion Europäisches Jahr für Entwicklung 2015 – Kommunale Entwicklungszusammenarbeit im Blickpunkt

Podiumsdiskussion mit Ministerialdirigent Dr. Bernhard Felmberg zum Thema „Europäisches Jahr für Entwicklung 2015 – Kommunale Entwicklungszusammenarbeit im Blickpunkt“, am 22. Juni 2015, in München

Sehr geehrte Frau Stadträtin,
sehr geehrte Frau Drees,
sehr geehrter Herr Menze,
sehr geehrte Damen und Herren,

Ich begrüße Sie herzlich und danke Ihnen für Ihre Einladung. Ich freue mich, dass Sie mir die mir Gelegenheit geben, einen kurzen Impuls zum Thema: „Europäisches Jahr für Entwicklung 2015 – Kommunale Entwicklungszusammenarbeit im Blickpunkt“ zu geben.

„Städte, Kommunen und lokale Gebietskörperschaften stehen vor großen Herausforderungen.“

Das europäische Jahr 2015 für Entwicklung ist ein entscheidendes Jahr für die internationale Entwicklungspolitik. Die Frist zur Umsetzung der von der Staatengemeinschaft vereinbarten Millenniumentwicklungsziele (MDG) läuft ab. In diesem Jahr werden die Vereinbarungen für die folgenden Jahre getroffen und der Fokus wird auf die Post-2015-Agenda für nachhaltige Entwicklung übergehen.

Städte, Kommunen und lokale Gebietskörperschaften stehen vor großen Herausforderungen. Stichworte dabei sind: Urbanisierung, Flüchtlingsströme, Armut, hoher CO2-Ausstoß, die Folgen des Klimawandels, die Versorgung der Menschen mit lebensnotwendigen Gütern, Gesundheitsversorgung. In unzähligen Städten und Kommunen weltweit sind bereits viele kreative Köpfe dabei, praktische Lösungen zu erfinden und zu erproben. Und deswegen sind uns Kommunen für die Entwicklungspolitik so wichtig. Nur sie verfügen über das praktische Wissen, das wir für die lokalen Lösung benötigen.

  1. Schwerpunkte im Entwicklungsjahr 2015
  • Der Sondergipfel der Vereinten Nationen zur „Post 2015-Agenda“ im September in New York wird den Grundstein legen, für eine neue globale Partnerschaft. Es gilt, die zentralen Überlebensfragen der Menschheit anzugehen. Bei der Entwicklungsfinanzierungskonferenz im Juli in Addis Abeba steht die Frage im Mittelpunkt, wie die Investitionen für eine gerechtere Welt gemeinsam finanziert werden können. Auf der internationalen Klimakonferenz im Dezember in Paris werden die Weichen für unser globales Klima auf Jahrzehnte hinaus gestellt.
  • Das Entwicklungsjahr 2015 ist damit auch ein Chancenjahr für die Lösung globaler Fragen. Der soeben zu Ende gegangene G7-Gipfel stellt dies unter Beweis. Er war ein echter Entwicklungsgipfel mit einem entwicklungspolitisch herausragenden Ergebnis. – Dies gilt es nun konsequent umzusetzen!
  • Wir tragen im Entwicklungsjahr 2015 die Zukunftscharta „EINEWELT – Unsere Verantwortung“ auf einer Zukunftstour in alle Bundesländer und Kommunen. Der Zukunftscharta-Prozess ist Teil der deutschen Vorbereitung auf die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung bzw. des Weltzukunftsvertrages. Es sind universal gültige Ziele, die Ende September in New York verabschiedet werden, an denen wir uns auch in Deutschland messen lassen müssen. Der Dialogprozess Zukunftscharta hat im vergangenen Jahr Vorschläge für Handlungsschwerpunkte deutscher Akteure gesammelt. Nun gehen wir in die Bundesländer, in die Städte und Gemeinden, in unseren Alltag, um mit möglichst vielen Menschen ins Gespräch über unseren Beitrag zu Themen der nachhaltigen Entwicklung zu kommen.

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Vortrag Bündnis für nachhaltige Textilien – gemeinsam mehr bewegen! 2015

Ministerialdirigent Dr. Bernhard Felmberg, am 10. Juli 2015, in Berlin

Bündnis für nachhaltige Textilien – gemeinsam mehr bewegen!

Sehr geehrte Damen und Herren,

Es ist mir eine besondere Freude heute hier auf der Ethical Fashion Show zu sein. Wenn man durch die Räumlichkeiten des Postbahnhofs geht, ist es beeindruckend, wie viele Unternehmen hier ausstellen und alle Nachhaltigkeit in die DNA ihres Unternehmens integriert haben.

Viele von Ihnen wissen bereits, dass das BMZ sich für Nachhaltigkeit in globalen Wertenschöpfungsketten engagiert. Aber weshalb tun wir das?

  • Wir leben in einer dynamischen Zeit voller Veränderungen, in einer rasant wachsenden Welt [Täglich wächst die Bevölkerung um rund 225.000 Menschen].
  • Die Globalisierung und weltweite Arbeitsteilung hat unser tägliches Leben und Wirtschaften verändert.
  • Die Länder der Erde sind durch internationale Wertschöpfungsketten miteinander verwoben.
  • Nachhaltigkeit muss das Gestaltungsprinzip unseres Handelns werden, weltweit und in allen Dimensionen: ökologisch, ökonomisch, sozial und politisch-kulturell.
    • Alle Menschen soll eine gerechte Teilhabe an den Reichtümern unserer Erde ermöglicht werden – und damit auch ein Leben in Würde – ,
    • Wir müssen die Begrenzungen der Erde respektieren und ihre Beschaffenheit schützen, damit künftigen Generationen ein Leben auf diesem Planeten möglich bleibt.

„Eine Welt – Unsere Verantwortung!“

Deshalb kann aus unserer Sicht nur ein Motto geben: Eine Welt – Unsere Verantwortung!
Aber das ist eine Aufgabe, die wir nur dann bewältigen können, wenn wir alle gemeinsam Verantwortung übernehmen. Sozusagen eine globale Partnerschaft eingehen.

  • Zwischen Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern,
  • Zwischen Staaten, Wirtschaft, Wissenschaft, Kirchen und Zivilgesellschaft.

Das BMZ tut schon viel, dass eine globale Partnerschaft Wirklichkeit wird. Weiterlesen

Festrede 25-jähriges Jubiläum der Neusser-Eine-Welt-Initiative e.V. 2015

Ministerialdirigent Dr. Bernhard Felmberg – Festrede zum 25-jährigen Jubiläum der Neusser-Eine-Welt-Initiative e.V., am 23.09.2015

 

Mission: Possible – Nachhaltigkeit ist unwiderstehlich

Sehr geehrter Herr Napp, sehr geehrter Herr van Gehlen,
sehr geehrte Frau Bauer, sehr geehrte Damen und Herren,

Nachhaltigkeit ist unwiderstehlich!

Ein solches Vortragsthema, erinnert fast an einen Werbespot einer berühmten Schokolade. Er sprach davon, dass es sich hier um die zarteste Versuchung handeln sollte, seit es Schokolade gibt. Wie dem auch sei.
Eins ist klar: Selbst das Thema der Schokolade wird heute sehr intensiv unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit betrachtet und unser Ministerium ist ein wesentlicher Stakeholder in dem gesamten Prozess der Nachhaltigkeit und von Wertschöpfungsketten.

„Das Themenfeld der Nachhaltigkeit hat an Fahrt aufgenommen und immer mehr Menschen wollen, dürfen, können oder müssen sich damit beschäftigen.“

Das macht deutlich: Das Themenfeld der Nachhaltigkeit hat an Fahrt aufgenommen und immer mehr Menschen wollen, dürfen, können oder müssen sich damit beschäftigen. Und dass das so ist, verdanken wir den vielen in der Zivilgesellschaft engagierten Menschen, die die Dinge nicht einfach laufen lassen, sondern danach fragen, warum die Dinge so sind wie sie sind und Veränderungen anmahnen und schließlich auch herbeiführen. Hierfür steht auch die Neusser  – Eine  – Welt  – Initiative. Und deshalb bin ich heute hier, weil es uns im BMZ wichtig ist, deutlich zu machen, dass wir auch weiter auf Ihre Initiativen und Ihr Engagement setzen.  Und so verstehe ich die Festivität eines Jubiläums nie nur als eine Feier vergangener Jahre, so Nach dem Motto: was haben wir nicht alles in dieser Zeit erreicht, sondern ich erkenne in Jubiläen immer auch die Chance, inne zu halten und darüber nachzudenken, wohin die Reise gehen soll, wo die Themen der Zukunft liegen und was einfach dran ist. Weiterlesen

Vortrag zur Unterstützung von entwicklungspolitischem Engagement der Zivilgesellschaft in Sindelfingen 2015

Ministerialdirigent Dr. Bernhard Felmberg, am 24.Oktober 2015, in Sindelfingen

Förderung von entwicklungspolitischem Engagement der Zivilgesellschaft durch das BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenhänge und Entwicklung)

Sehr geehrter Herr Fischer,
sehr geehrte Damen und Herren,

Vielen Dank für Einladung an das BMZ und die Bitte, etwas zu unserer Unterstützung von entwicklungspolitischem Engagement der Zivilgesellschaft zu sagen. Als für die Zusammenarbeit mit Zivilgesellschaft, Kirchen und Wirtschaft zuständigem Unterabteilungsleiter liegt mir dieses Thema natürlich besonders am Herzen.

Ich freue mich, heute hier bei Ihnen sein und das 25-jährige Jubiläum der Partnerschaft zwischen dem Krankenhaus Sindelfingen und dem Lubaga-Hospital in Kampala gemeinsam mit Ihnen begehen zu können. Auch freue ich mich – vor allem als ehemaliger „Kirchenmann“ -, dass sie mit der Martinskirche und dem angrenzenden Stiftshof einen solch schönen Veranstaltungsort gefunden haben.

„Auch Kriege und Konflikte in Ländern, die früher weit weg schienen, haben Auswirkungen bis nach Deutschland.“

 

  • Aktuelles: Flüchtlinge

In meinem Ministerium, dem BMZ, stand – wie in der gesamten deutschen Politik – in den letzten Wochen die Bewältigung der Flüchtlingsströme im Mittelpunkt unseres täglichen Handels. Bislang war Deutschland – sieht man von den Balkankriegen vor 20 Jahren ab – von den weltweiten Migrationsbewegungen vergleichsweise wenig betroffen, stand quasi auf der Sonnenseite der Globalisierung. Mit dem Flüchtlingsstrom spüren wir mehr und mehr: Wir sind eine Schicksalsgemeinschaft auf diesem Planeten. Auch Kriege und Konflikte in Ländern, die früher weit weg schienen, haben Auswirkungen bis nach Deutschland. Weiterlesen

Vortrag beim KED Hannover 2015

Ministerialdirigent Dr. Bernhard Felmberg beim KED (Kirchlicher Entwicklungsdienst der evangelisch-lutherischen Landeskirchen in Braunschweig und Hannover) in Hannover, am 28. Oktober 2015

Die Entwicklungspolitik der Bundesregierung: Initiativen und Positionen zur
2030-Agenda für nachhaltige Entwicklung“

Sehr geehrte Frau Dr. Cornelia Johnsdorf, sehr geehrte Frau Maureen Scholz,
sehr geehrte Damen und Herren,

Vielen Dank für Einladung, der ich sehr gerne nachgekommen bin!

Ergebnisse des UN-Gipfels: die 2030-Agenda / SDGs

Vor einem Monat, am 25. September, haben die Staats- und Regierungschefs aus allen Nationen in New York die „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ feierlich verabschiedet. Dieser „Weltzukunftsvertrag“ – wie ihn Minister Dr. Müller nennt – ersetzt die bisherigen Millenniums-Entwicklungsziele, die sog. „MDGs“.

Neu ist – und dass ist ein wesentlicher Unterschied zu den MDGs – dass sie für alle Staaten, nicht nur für Entwicklungsländer, gelten sollen. Damit knüpft die Agenda 2030 und die darin enthaltenen 17 prioritären Ziele nachhaltiger Entwicklung, die sog. „SDGs“ (Sustainable Development Goals) stärker an die Rio-Konferenz von 1992 an, als an die klassische Entwicklungs-Agenda.

„Es ist umfassender Konsens, den Vertreter von fast 200 Regierungen, von Internationalen Organisationen und NRO gemeinsam erarbeitet haben.“

Inhaltlich stellen die 17 SDGs eine gelungen Kombination aus Entwicklungs- und Umweltzielen dar. Sicher darf man ihre Wirkung nicht überschätzen. Vom Beschluss durch die UN-Vollversammlung bis zur Umsetzung ist es noch ein langer Weg. Aber es ist nicht irgendein Papier, irgendeine Resolution. Es ist umfassender Konsens, den Vertreter von fast 200 Regierungen, von Internationalen Organisationen und NRO gemeinsam erarbeitet haben. Weiterlesen

Vortrag Fairer Handel mit Textilien und die Perspektiven 2015

Ministerialdirigent Dr. Bernhard Felmberg, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, am 19. November 2015, im Kopernikus-Gymnasium, Rheine.

Fairer Handel mit Textilien und die Perspektiven

Sehr verehrte Damen und Herren,
liebe Bürgerinnen und Bürger der Stadt Rheine,
liebe Schülerinnen und Schüler des Kopernikus Gymnasiums,

ich freue mich heute, bei Ihnen zu sein. Vor allem freue ich mich aber auch darüber, in Rheine zu sein.
Rheine mit seinen 75.000 Einwohnern liegt für mich als Berliner irgendwo an der Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und den Niederlanden. Und vor allem interessant: Rheine ist ein lebendes Beispiel von Globalisierungsprozessen und strukturellen Veränderungen. Mit der ersten mechanischen Baumwollspinnerei in Westfalen hat Rheine sich seinen Ruf als Textilstandort erarbeitet. Ich glaube, es gab in Rheine bis zu elf Textilunternehmen. Knapp 40 Prozent der arbeitenden Bevölkerung waren im Textilsektor beschäftigt. Inzwischen sind hier noch vier Textilunternehmen aktiv, die zwischen fünf und zehn Prozent der Beschäftigten stellen. Weiterlesen