Stadionpfarrer: Der Fußballgott ist eine Erfindung der Medien
Berlin (idea) – Der Fußballgott existiert nicht. Er ist eine Erfindung der Medien. Diese Ansicht vertrat der Stadionpfarrer im Berliner Olympiastadion, Bernhard Felmberg, auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin. Er sprach bei einer Veranstaltung zum Thema „Fußballgott“. Felmberg zufolge beten Christen zum dreieinigen Gott: „Der Fußballgott ist mir bisher noch nicht begegnet.“ Zu seiner Aufgabe sagte Felmberg, die Kirche müsse …
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Deutschlandradio Kultur, 28. Februar 2017
Entwicklungshilfe durch Sport
Partner aus der Bundesliga gesucht
- Als bisher einziger Bundesligist engagiert sich Hertha BSC bei der Kampagne „1000 Chancen für Afrika“ (Deutschlandradio / Frank Ulbricht)
Sportprojekte im Dienst der Entwicklungshilfe: das gab es schon in den 1960er-Jahren, als Rudi Gutendorf im Auftrag des Auswärtigen Amts in fast 60 Ländern Fußballteams trainiert hat. Seit 2013 fördert das BMZ wieder verstärkt Sportangebote – mit welchem Erfolg?
1:0 in der ersten Minute. Gute Stimmung im Berliner Olympiastadion. Hertha BSC gegen den FC Ingolstadt. Zugegeben, keine Ansetzung, die große Fußballkunst verspricht. Aber ein Bundesligaspiel mit einer besonderen Aktion, die vor dem Anpfiff präsentiert wird. Bundesliga trifft auf Entwicklungspolitik.
Stadion-Sprecher: „Liebe Fußballfreunde, wir möchten euch jetzt die Initiative: 1000 Chancen für Afrika ans Herz legen.“
„Mehr Platz für Sport“ steht dazu in großen Buchstaben auf den Videoleinwänden.
„Mehr Platz für Sport“ – eine Initiative des BMZ
Beim Einlaufen der Spieler werden die Flaggen aller Teilnehmer am Afrikacup geschwenkt. Es ist der Tag vor dem Finale, das Kamerun gewinnen wird.
„Mehr Platz für Sport – 1.000 Chancen für Afrika“. Gestartet wurde die Initiative vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, kurz BMZ. Um eine größere Öffentlichkeit zu erreichen, suchte das Ministerium nach Partnern und konnte Hertha BSC als bisher einzigen Bundesliga-Verein für eine Zusammenarbeit gewinnen.
„Wir wollen aus dem entwicklungspolitischen Milieu der für diese Thematik Interessierten hinausgehen und auch die erreichen, die Entwicklungspolitik nicht sofort mit Sport in Verbindung bringen. Heißt, wir sind dabei auch mit Fußballvereinen der Bundesliga Partner zu finden, um zu sagen, schaut mal, richtet den Blick mal auf Afrika.“
Bernhard Felmberg, leitender Beamter im Entwicklungsministerium.
Als bekennender Hertha-Fan hat er den Berliner Bundesligisten gezielt angesprochen. „Mehr Platz für Sport“ – damit will das BMZ Trainer vor Ort ausbilden und Sportplätze bauen oder renovieren.
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DER WESTEN
Ehemaliges Kanzleramt in Bonn jetzt öffentlich zugänglich
Die alte Bundeshauptstadt Bonn ist um eine Attraktion reicher: Ein Rundgang durch Kabinettssaal und Kanzlerbüro – samt Buddelschiff und Aschenbecher.
Bonn.. Bernhard Felmberg zieht los, um drei Altkanzlern ein Denkmal zu setzen. So will es sein Minister Gerd Müller (CSU), und deswegen ist der Unterabteilungsleiter Felmberg im Bundestagsbüro von Helmut Schmidt und staunt. Es ist alles da, was er aus Fotos vom früheren Kanzleramt in Bonn kennt, „im Prinzip die Vollausstattung“: Schreibtisch, Besprechungstisch, Stühle, Schmidts Buddelschiff, sein Aschenbecher, das Transistorradio, ein Grundig RF420.
An diesem Freitag ist Müller am Ziel seiner Sehnsucht: Ein Rundgang durch Kabinettssaal und Arbeitszimmer des Kanzlers wird eröffnet. „Das Kanzlersamt steht für die Geschichte“, sagt Müller, „die muss dokumentiert werden“. Ab Januar 2017 werden die ersten Besucher durch die historischen Stätten geführt. Es ist der Ort, an dem Schmidt den RAF-Terror durchstand, Helmut Kohls Zehn-Punkte-Plan zur Einheit reifte, es sind die Gitterstäbe, an denen Gerhard Schröder mit Erfolg gerüttelt hat…
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Konrad Adenauer Stiftung, 15. September 2016
„Religionsfreiheit verbindet Menschen mit ihrer Heimat“
Internationale Parlamentarierkonferenz zum Schutz und zur Förderung der Religions- und Glaubensfreiheit
Von STEFAN STAHLBERG
Berlin, 15. Sept. 2016
Am zweiten Tag der internationalen Parlamentarierkonferenz sprachen die Abgeordneten über die Stärkung der Religionsfreiheit: national, international – in Politik und Medien. So bunt das Publikum war, so vielfältig sind auch die Herausforderungen weltweit. Es wurde deutlich, dass es keine Gesamtlösung gebe, sondern neben der internationalen Ebene auch national und lokal gedacht und gehandelt werden muss.
Dr. Bernhard Felmberg gab sich weitsichtig: „Jahrhundertelang musste Religionsfreiheit in Deutschland geübt werden.“ Seit der Reformation seien die verschiedenen Konfessionen erst gewalttätig gegeneinander vorgegangen, dann ökumenisch aufeinander zugegangen und lebten jetzt friedlich miteinander, so der evangelische Theologe, der sich seit Mai 2014 als Ministerialdirigent im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung auch um Kirchen in der Entwicklungszusammenarbeit kümmert.
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Tagesschau, 29.06.2016
Textilbündnis erstellt Schwarzliste
100 giftige Chemikalien verbannen
Schwierige Verhandlungen
Das will Bernhard Felmberg vom Entwicklungshilfeministerium nicht gelten lassen: „Der Prozess ist nicht von der Wirtschaft diktiert. Wir haben mit allen Beteiligten gerungen, wie wir vorgehen.“ Die Chemikalienliste solle eben auch von Unternehmen umgesetzt werden können, die noch nicht so hohe Standards hätten. „Wir wollen da möglichst nicht neue technische Standards entwickeln, sondern bestehende Systeme nutzen“, sagt Stefan Genth vom Handelsverband Deutschland. Aber man könne die bestehenden dann ja auch weiterentwickeln.
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kathpress 27.05.2016
Kardinal Turkson: Bei EZA auch Konservativ-Religiöse einbeziehen
Präsident des vatikanischen Rates „Iustitita et pax“ bei Podiumsgespräch in Leipzig: Man soll Missbrauch der Religion bekämpfen, nicht deren Substanz
Die Anhänger jeder Religion sollten radikal überzeugte und nicht bloß halbherzige Gläubige sein, erklärte Turkson. Ein Kriterium für die Zusammenarbeit müsse vielmehr sein, ob eine Religionsgemeinschaft den Glauben für die Eroberung von Macht und für kriegerische Zwecke missbrauche. Man solle den Missbrauch der Religion bekämpfen, nicht deren Substanz, forderte er.
Bei derselben Veranstaltung sprach sich Bernhard Felmberg vom Bundesentwicklungsministerium (BMZ) dafür aus, mehr mit religiösen Führern in Entwicklungsländern zusammenzuarbeiten. Voraussetzung sei, dass sie sich als dialogfähige und zuverlässige Partner erwiesen. Hier könne das BMZ auf Erfahrungen zurückgreifen, die es seit Jahrzehnten mit den Kirchen gemacht habe.
Ähnlich wie Felmberg warb auch Azza Karam vom UN-Bevölkerungsfonds UNFPA (United Nations Fund for Population Activities) für eine an Kriterien gebundene Zusammenarbeit über weltanschauliche Grenzen hinweg. Karam erinnerte daran, dass ihre Organisation, die offensiv auch für ethisch umstrittene Wege der Familienplanung wirbt, seit vielen Jahrzehnten konfliktreiche Erfahrungen mit Religionsgemeinschaften gemacht habe. Dennoch sei sie dafür, mit religiösen Führern und Gruppen zusammenzuarbeiten. Allerdings müssten dabei eine Balance zwischen unterschiedlichen Religionen sowie eine gewisse Repräsentativität gegeben sein. Mit Gruppen, die als terroristisch eingestuft werden, könne man nicht zusammenarbeiten.
Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer des deutschen kirchlichen Hilfswerkes Misereor, betonte, es sei irrig zu glauben, dass die Welt ohne Religionen friedlicher oder besser wäre. Die meisten Glaubensgemeinschaften setzten sich für Toleranz und Dialog sowie für Solidarität mit den Schwachen ein. Ohne dieses Engagement würde es noch mehr Konflikte geben, und Kriege seien das größte Hemmnis für eine erfolgreiche Entwicklungsarbeit.
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katholisch.de, 07.05.2016
Andacht vor dem Anpfiff
Seit zehn Jahren gibt es eine Kapelle im Berliner Olympiastadion
Die Hocker sind ebenso schlicht wie Altar und Ambo; dafür hinterlässt die Wandverkleidung einen bleibenden Eindruck: Auf hundert Quadratmetern sind in feinstem Blattgold Bibelverse in 18 Sprachen aufgeführt. Für Besucher wie Christoph Schumacher ist die Kapelle im Berliner Olympiastadion, die jetzt zehn Jahre alt wird, „ein besonderer Ort“.
Schumacher ist regelmäßig hier. Alle zwei Wochen geht er in den „goldenen Raum“ – immer dann, wenn sein Verein Hertha BSC ein Heimspiel absolviert. Eine halbe Stunde vor Anpfiff fährt er mit dem Lift in die „Ebene-4“ des Stadions. Dort befindet sich die Kapelle. Seit fünf Jahren spielt der Religionslehrer hier Orgel oder begleitet Gottesdienste auf seiner Gitarre mit „modernen, christlichen Liedern“, wie er sagt. „Es kommen immer wieder Menschen, die nichts mit Religion zu tun haben – und sie bleiben“, freut sich Schumacher.
Wie etwa Janette und Julia. Die beiden Fußballfans waren vor ein paar Monaten viel zu früh vor dem Anpfiff im Stadion und landeten zufällig in der Kapelle. „Wir sind einmal beim Gottesdienst gewesen und kommen seitdem alle zwei Wochen“, sagt die 25-jährige Janette. „Es ist wie ein Glücksbringer, seitdem spielt Hertha auch besser“, schmunzelt sie.
Dabei geht es bei den Gottesdiensten vor Anpfiff keineswegs darum, für ein Team oder einen bestimmten Spielverlauf zu beten, wie Bernhard Felmberg und Gregor Bellin betonen. „Wir beten hier nicht um Erfolg. Sonst wären wir nie abgestiegen“, lacht Bellin. Er spielt auf die mehrfachen Spielzeiten von Hertha BSC in der zweiten Bundesliga an.
Zusammen mit Felmberg, dem ehrenamtlichen Sportbeauftragten der evangelischen Landeskirche, predigt der katholische Diakon Bellin alle 14 Tage vor einigen Dutzend Fußballfans. „Niemand in Berlin feiert regelmäßiger ökumenischen Gottesdienst“, stellt Felmberg fest. „Allein Hertha hat 34 Heimspiele“, zählt er auf. Hinzu kommen Andachten vor Länderspielen oder dem DFB-Pokalfinale.
An diesem Samstag kamen prominente Gäste: Zum zehnten Geburtstag der Kapelle feierten Berlins katholischer Erzbischof Heiner Koch und der evangelische Bischof Markus Dröge das Jubiläum mit einem ökumenischen Gottesdienst – direkt vor dem letzten Saison-Heimspiel von Hertha BSC gegen Darmstadt 98. Beide betonten, es sei „wunderbar“, dass es den Andachtsraum gebe.
Vier Kapellen in deutschen Stadien
Es war 2006, kurz vor der Fußball-WM in Deutschland, als die Stadionkapelle im 1936 erbauten Olympiastadion eröffnet wurde. Außer Berlin haben nur die Stadien auf Schalke, in Frankfurt am Main und seit Ende 2015 auch in Wolfsburg einen Andachtsraum. In den zehn Jahren habe sich in Berlin „eine Gemeinde am besonderen Ort mit hoher Kontinuität gebildet“, so Felmberg, von dem die Initiative zu der Kapelle kam.
Neben heimischen Fans kommen auch Anhänger von Gastclubs. „Für beide Gruppen ist der christliche Glaube ein stark verbindendes Element“, weiß Felmberg. Wer hofft, bei den Andachten vor Anpfiff der Spiele auch Profifußballer auf den Hockern zu sehen, wird jedoch enttäuscht. „Sie sind auf das Spiel fokussiert“. Manches Gespräch mit ihnen ergibt sich aber danach, wie Bellin berichtet.
Auch wenn nicht gespielt wird, ist die Stadionkapelle offen. Dann kommen nicht nur Besuchsgruppen; auch Taufen, Trauungen und Trauerfeiern finden hier immer wieder statt – nicht nur von Berlinern. Und vor Länderspielen kommt es ebenfalls nicht nur auf dem Rasen, sondern ebenso nebenan in der „Ebene-4“ zu Begegnungen bei Gebet und Gesang.
Gemeinsames Beten bei der Weltmeisterschaft
Beide Seelsorger erzählen gerne von legendären Momenten. Etwa bei der Weltmeisterschaft 2006, als Spieler der argentinischen und der deutschen Nationalelf hier gemeinsam vor dem Viertelfinale gebetet haben. Vor dem WM-Finale kamen italienische Kicker in die Stadionkapelle. Die Franzosen blieben fern, erinnert sich Felmberg. Italien wurde Weltmeister.
Nach jeder Andacht stehen die beiden Geistlichen vor der Kapelle, schütteln Hände – wie der Trainer seine Fußballer abklatscht – und wünschen ein spannendes Spiel. Auch Kirchenmusiker Schumacher beeilt sich dann, sein Fantrikot überzustreifen und rechtzeitig vor dem Anstoß auf die Tribüne zu kommen.
Von Markus Nowak
(KNA)
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WDR Nachrichten, 07.05.2016
„Weite wirkt“: Festival der evangelischen Kirchen
Von Markus Rinke
Musik, Projekte und Diskussionsforen: Das ist das Festival „Weite wirkt“ der evangelischen Kirchen in NRW. Die Besucher bekommen bis Sonntag (08.05.2016) in Halle aber nicht nur Themen wie zum Beispiel Textilverarbeitung präsentiert, sondern auch „upcycelte“ Mode.
Die Modenschau „Grenzenlos“ ist ein Zuschauermagnet auf dem Gelände rund um das Gerry-Weber-Stadion in Halle. Während im Stadion über Klimagerechtigkeit diskutiert wird und ein paar Meter weiter einer der vielen Chöre singt, laufen rund 50 Schülerinnen des Haller Berufskollegs über den Laufsteg. Unter dem Motto „Grenzenlos“ präsentieren sie zum Beispiel „upcycelte“ Kleider – das heißt, es werden alte Modellkleider nachhaltig umgearbeitet und aufgewertet.
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Domradio.de, 07.05.2016
Kapelle im Berliner Olympiastadion feiert 10-jähriges Jubiläum –
Andacht vor dem Anpfiff
Nicht nur auf sondern auch unter der Haupttribüne des Berliner Olympiastadions wird regelmäßig gebetet und gesungen. Seit zehn Jahren gibt es dort eine Kapelle, die nicht nur Christen anzieht. Jetzt wurde Jubiläum gefeiert.
Die Hocker sind ebenso schlicht wie Altar und Ambo; dafür hinterlässt die Wandverkleidung einen bleibenden Eindruck: Auf hundert Quadratmetern sind in feinstem Blattgold Bibelverse in 18 Sprachen aufgeführt. Für Besucher wie Christoph Schumacher ist die Kapelle im Berliner Olympiastadion, die jetzt zehn Jahre alt wird, „ein besonderer Ort“.
Schumacher ist regelmäßig hier. Alle zwei Wochen geht er in den „goldenen Raum“ – immer dann, wenn sein Verein Hertha BSC ein Heimspiel absolviert. Eine halbe Stunde vor Anpfiff fährt er mit dem Lift in die „Ebene-4“ des Stadions. Dort befindet sich die Kapelle. Seit fünf Jahren spielt der Religionslehrer hier Orgel oder begleitet Gottesdienste auf seiner Gitarre mit „modernen, christlichen Liedern“, wie er sagt. „Es kommen immer wieder Menschen, die nichts mit Religion zu tun haben – und sie bleiben“, freut sich Schumacher.
„Wie ein Glücksbringer“
Wie etwa Janette und Julia. Die beiden Fußballfans waren vor ein paar Monaten viel zu früh vor dem Anpfiff im Stadion und landeten zufällig in der Kapelle. „Wir sind einmal beim Gottesdienst gewesen und kommen seitdem alle zwei Wochen“, sagt die 25-jährige Janette. „Es ist wie ein Glücksbringer, seitdem spielt Hertha auch besser“, schmunzelt sie.
Dabei geht es bei den Gottesdiensten vor Anpfiff keineswegs darum, für ein Team oder einen bestimmten Spielverlauf zu beten, wie Bernhard Felmberg und Gregor Bellin betonen. „Wir beten hier nicht um Erfolg. Sonst wären wir nie abgestiegen“, lacht Bellin. Er spielt auf die mehrfachen Spielzeiten von Hertha BSC in der zweiten Bundesliga an.
Regelmäßige ökumenische Gottesdienste
Zusammen mit Felmberg, dem ehrenamtlichen Sportbeauftragten der evangelischen Landeskirche, predigt der katholische Diakon Bellin alle 14 Tage vor einigen Dutzend Fußballfans. „Niemand in Berlin feiert regelmäßiger ökumenischen Gottesdienst“, stellt Felmberg fest. Allein Hertha hat 34 Heimspiele“, zählt er auf. Hinzu kommen Andachten vor Länderspielen oder dem DFB-Pokalfinale.
An diesem Samstag kamen prominente Gäste: Zum zehnten Geburtstag der Kapelle feierten Berlins katholischer Erzbischof Heiner Koch und der evangelische Bischof Markus Dröge das Jubiläum mit einem ökumenischen Gottesdienst – direkt vor dem letzten Saison-Heimspiel von Hertha BSC gegen Darmstadt 98.
„Fußball als Spiegelbild des Lebens“
Erzbischof Koch würdigte Fußball als lebens- und werteprägend. Es sei nicht nur ein beliebiges Spiel, sondern auch ein Spiegelbild des Lebens und der Gesellschaft, sagte der Erzbischof. Fußball habe stets auch etwas mit Geduld und Ausdauer zu tun. Beides sei angesichts der Kurzatmigkeit und der Perspektivlosigkeit in vielen Lebensbereichen nicht einfach. Immer wieder müsse man sich fragen, wofür man eigentlich kämpfe, ob im Sport oder im Leben, so Koch. Daher sei diese Kapelle gegen Wahnsinn und Fanatismus eine Aufforderung zur Dankbarkeit Gott und den Menschen gegenüber.
Der evangelische Berliner Bischof Markus Dröge nannte es „wunderbar“, dass es die Kapelle gebe. Rund 13.000 Gottesdienstbesucher seien in den vergangenen zehn Jahren hier zu Gast gewesen; 600.000 Menschen hätten durch die Führungen im Olympiastadion «etwas vom Geist dieser Kapelle erzählt bekommen».
„Ein stark verbindendes Element“
Es war 2006, kurz vor der Fußball-WM in Deutschland, als die Stadionkapelle im 1936 erbauten Olympiastadion eröffnet wurde. Außer Berlin haben nur die Stadien auf Schalke, in Frankfurt am Main und seit Ende 2015 auch in Wolfsburg einen Andachtsraum. In den zehn Jahren habe sich in Berlin „eine Gemeinde am besonderen Ort mit hoher Kontinuität gebildet“, so Felmberg, von dem die Initiative zu der Kapelle kam.
Neben heimischen Fans kommen auch Anhänger von Gastclubs. „Für beide Gruppen ist der christliche Glaube ein stark verbindendes Element“, weiß Felmberg. Wer hofft, bei den Andachten vor Anpfiff der Spiele auch Profifußballer auf den Hockern zu sehen, wird jedoch enttäuscht. „Sie sind auf das Spiel fokussiert“. Manches Gespräch mit ihnen ergibt sich aber danach, wie Bellin berichtet.
Italien kam – Frankreich nicht
Auch wenn nicht gespielt wird, ist die Stadionkapelle offen. Dann kommen nicht nur Besuchsgruppen; auch Taufen, Trauungen und Trauerfeiern finden hier immer wieder statt – nicht nur von Berlinern. Und vor Länderspielen kommt es ebenfalls nicht nur auf dem Rasen, sondern ebenso nebenan in der „Ebene-4“ zu Begegnungen bei Gebet und Gesang.
Beide Seelsorger erzählen gerne von legendären Momenten. Etwa bei der Weltmeisterschaft 2006, als Spieler der argentinischen und der deutschen Nationalelf hier gemeinsam vor dem Viertelfinale gebetet haben. Vor dem WM-Finale kamen italienische Kicker in die Stadionkapelle. Die Franzosen blieben fern, erinnert sich Felmberg. Italien wurde Weltmeister.
Nach jeder Andacht stehen die beiden Geistlichen vor der Kapelle, schütteln Hände – wie der Trainer seine Fußballer abklatscht – und wünschen ein spannendes Spiel. Auch Kirchenmusiker Schumacher beeilt sich dann, sein Fantrikot überzustreifen und rechtzeitig vor dem Anstoß auf die Tribüne zu kommen.
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Domradio.de, 24.04.2016
Besuch der Kapelle im Berliner Olympiastadion – Vor dem Anpfiff in die Andacht
In den zehn Jahren seit der Eröffnung der Stadionkapelle im Berliner Olympiastadion hat sich dort eine lebendige „ökumenische Gemeinde“ entwickelt.
Die Hocker sind ebenso schlicht gehalten wie der Altar und der Ambo; dafür hinterlässt die Wandverkleidung einen nachdrücklichen Eindruck: Auf hundert Quadratmetern sind in feinstem Blattgold Bibelverse in 17 Sprachen hinterlegt. Menschen wie Christoph Schumacher nennen diesen Raum „einen besonderen Ort“.
„Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?“
Matthäus 16, 26
Schumacher ist regelmäßig hier. Alle zwei Wochen geht er in den „goldenen Raum“ – immer dann, wenn sein Verein, die Hertha BSC, ein Heimspiel absolviert. Eine halbe Stunde vor Anpfiff fährt er mit dem Lift in die „Ebene-4“ des Berliner Olympiastadions. Hier befindet sich die Kapelle. Seit fünf Jahren spielt der 38-jährige Religionslehrer in der Stadionkapelle Orgel oder begleitet den Gottesdienst auf seiner Gitarre mit „modernen, christlichen Liedern“, wie er sagt. „Es kommen immer wieder Menschen, die nichts mit Religion zu tun haben – und sie bleiben.“
Wie etwa Janette und Julia. Die beiden Fußballfans waren vor ein paar Monaten viel zu früh vor dem Anpfiff im Stadion und sind zufällig in der Kapelle gelandet. „Wir sind einmal beim Gottesdienst gewesen und kommen seitdem regelmäßig alle zwei Wochen“, sagt die 25-jährige Janette. „Es ist wie ein Glücksbringer, denn seitdem spielt die Hertha auch besser“, schmunzelt sie.
Viele ökumenische Gottesdienste
Dabei gehe es bei den Gottesdiensten vor Anpfiff keineswegs darum, für ein Team oder einen bestimmten Spielverlauf zu beten, betonen Bernhard Felmberg und Gregor Bellin. „Wir beten hier nicht um Erfolg. Sonst wären wir nie abgestiegen“, lacht Bellin. Zusammen mit Felmberg, dem Sportbeauftragten der evangelischen Kirche, predigt der Ständige Diakon alle 14 Tage vor einigen Dutzend Fußballfans. „Keiner in Berlin feiert regelmäßiger ökumenischen Gottesdienst als wir“, stellt Felmberg fest. „Allein Hertha hat 34 Heimspiele“, zählt er auf. Hinzu kommen Andachten vor Länderspielen oder dem DFB-Pokalfinale.
Es war 2006, das Jahr des „Sommermärchens“, kurz vor der Fußball-WM in Deutschland, als die Stadionkapelle in den Katakomben des 1936 erbauten Olympiastadions geweiht wurde. Neben Berlin haben nur die Stadien auf Schalke, in Frankfurt und seit Ende 2015 auch in Wolfsburg einen Andachtsraum. In den zehn Jahren habe sich in Berlin „eine Gemeinde am besonderen Ort mit hoher Kontinuität gebildet“, erzählt Felmberg, der Ideengeber der Kapelle war. Neben heimischen Fans kommen auch Anhänger der Gastclubs. „Für beide Gruppen ist der christliche Glaube ein stark verbindendes Element“, sagt der Sportpfarrer.
Das zweite Element, das die Menschen in dem rundlichen Raum verbindet, ist der Rasensport. Wenn die Sportler auf das Spielfeld gehen, trennt sie nur eine Glastür von der Kapelle. „Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?“ Der Matthäus-Vers steht außen an der ziegelroten Außenwand geschrieben. In den Predigten geht es auch mal um den Sport, „um den sportlichen Erfolg, aber auch, dass man nicht alles diesem unterordnet soll“, erklärt Bellin, den weiß-blauen Hertha-Schal umgehängt. „Es gibt auch Werte, die über dem Erfolg stehen. Und die andere Frage ist, wie gehe ich mit jemanden um, der nicht gewonnen hat.“
Fans, Fußballprofis und Funktionäre
Im christlichen Glauben geht es auch um Trost. Aber seelsorgerischer Beistand, weil es um den Lieblingsverein nicht gut steht, das sei bislang nicht vorgekommen, berichtet Felmberg. Gleichwohl begleiten er und sein katholischer Amtsbruder die „ökumenischen Gemeindemitglieder“ aus Fans, Fußballprofis und Funktionären bei persönlichen Anliegen. „Probleme und Sorgen, die sind bei Profis gleich wie bei anderen“, ergänzt Bellin. Zu den Spielern sagen sie auch mal, „Gott liebt Dich, auch wenn Du mal nicht triffst“.
Und apropos Treffen: Wer glaubt, bei den Andachten vor Anpfiff auch Profifußballer auf den Hockern zu sehen, wird enttäuscht. „Sie sind auf das Spiel fokussiert“. Manches spiele sich danach in Gesprächen ab, berichtet Bellin. An Nicht-Spieltagen ist die Stadionkapelle keineswegs verschlossen. Nicht nur Besuchsgruppen kommen durch die Katakomben des denkmalgeschützten Olympiastadions und sehen das Vaterunser in 15 Sprachen und Auszüge aus Psalmen an den Wänden. Auch Taufen, Trauungen und Trauerfeiern finden hier immer wieder statt. Und auch vor Länderspielen kommt es nicht nur auf dem Rasen, sondern ebenso nebenan in der „Ebene-4“ zu Begegnungen. Bei Gebet und christlichem Gesang.
Beide Seelsorger erzählen gerne von legendären Momenten. Etwa bei der WM 2006, als Spieler der argentinischen und der deutschen Nationalelf hier gemeinsam vor dem Viertelfinale gebetet haben. Vor dem WM-Finale 2006 kamen italienische Kicker in die Stadionkapelle. Die Franzosen seien fern geblieben, erinnert sich Felmberg. Italien wurde Weltmeister. Aber ebenso wenig, wie für eine Mannschaft gebeten wird, sage hier niemand „Wer betet, der gewinnt“. „Dann wäre es hier immer voll“, lacht Felmberg. Nach der Andacht stehen die beiden Geistlichen vor der Kapelle, schütteln Hände – wie der Trainer seine Fußballer abklatscht – und wünschen ein spannendes Spiel. Auch Kirchenmusiker Schumacher beeilt sich jetzt, sein Fantrikot anzuziehen und auf die Tribüne zu kommen. Denn gleich ist Anstoß, nebenan auf dem Rasen.
Besichtigen, Trauen, Taufen
Die Stadionkapelle kann im Rahmen von geführten Touren durch das Olympiastadion besichtigt werden. Vor den Heimspielen von Hertha BSC Berlin finden um 14.30 Uhr Andachten statt, zu denen Kartenbesitzer Zutritt haben. Auch kirchliche Trauungen oder Taufen sind in der Kapelle des Olympiastadions grundsätzlich möglich. Kontakt zwecks
Terminabsprache: Management für Event und Hospitality der Olympiastadion Berlin GmbH, Telefon: 030 / 306 881 13 oder event@olympiastadion-berlin.de. Die Zeremonien sind auch an einem Spieltag von Hertha BSC mit anschließender Spielverfolgung möglich.
Markus Nowak
(KNA)
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„Spiegel online“, 20. April 2016
Herthas Stadionpastor: Als Otto Rehhagel einmal in die Kapelle kam, den Psalm 23 aufsagte und wieder ging
Im Pokalhalbfinale ist Hertha gegen Dortmund Außenseiter. Aber: Göttlicher Beistand ist nah – in der Stadionkapelle von Pastor Bernhard Felmberg.
DPA
SPIEGEL ONLINE: Herr Felmberg, Hertha BSC stand ja erst einmal im Finale des DFB-Pokals in Berlin, 1992/1993 und verlor damals…
SPIEGEL ONLINE: Braucht Hertha göttlichen Beistand, um an diesem Mittwoch (20.30 Uhr, High-Liveticker SPIEGEL ONLINE; TV: ARD und Sky) gegen den BVB ins Finale einzuziehen?
Felmberg: Gottes Segen brauchen wir alle! Es ist einfach eine schöne Situation für den Verein, weil es viel besser läuft, als man vor der Saison gedacht hätte. Das Halbfinale gegen Dortmund ist die erste kleine Ernte und ein Vorgeschmack auf ein mögliches Finale. Hertha ist ja eigentlich bekannt dafür, im DFB-Pokal früh auszuscheiden. Ich hoffe einfach, dass die Jungs noch hinreichend Kraft haben, den Dortmundern mindestens Paroli zu bieten.
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Tagesspiegel Causa, 4. April 2016
Es braucht mehr Dialog, nicht mehr Kampf
„Wer bei den Integrationsbemühungen die Komponente der Religion nicht hinreichend beachtet, weil sie für ihn selbst nur eine marginale Rolle spielt, riskiert, dass die Integrations-bestrebungen von vornherein scheitern.“
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Stuttgarter Nachrichten 01. April 2016
Messe Fair Handeln
Konsum mit bestem Gewissen
Fairer Handel und globale Verantwortung sind Themen, die immer mehr Menschen für wichtig halten. Entsprechend groß ist auch das Interesse bei der Messe.
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Frankfurter Rundschau 08. März 2016
Von Dirk Pilz
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Religiöse Partner der Politik
Das Entwicklungsministerium sucht die Zusammenarbeit mit Religionsvertretern. Man erhofft sich, neue Potenziale zu schließen. Die Religion könne „Brücken bauen“, heißt es.
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domradio.de 17. Februar 2016
Von Anna Mertens (KNA)
Entwicklungsministerium will Kooperation mit Religionen ausbauen
„Kontakt mit religiösen Gruppen nicht dem Zufall überlassen“
Acht von zehn Menschen weltweit fühlen sich einer Religion zugehörig – vor allem in Afrika und Asien. Dem will das Entwicklungsministerium nun mit einer neue Strategie Rechnung tragen: Religionen als starke Partner.
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Religion und Umweltschutz
Hilfe vom Imam
Der sparsame Umgang mit Wasser als Thema im Freitagsgebet? In Jordanien soll das künftig so sein – auf Initiative des deutschen Entwicklungsministeriums. Nicht allen Beamten in Berlin ist diese Entwicklung so ganz geheuer.
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Hier geht es zur Ausgabe 7+8 2015.