Vortrag
„Die neue BMZ– Agenda zu Religion und Entwicklung
und der Marshallplan mit Afrika“
Entwicklungspolitisches Frühstück von missio, am 12. Oktober 2017, in Augsburg
Sehr geehrter Monsignore Huber,
sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für die Einladung zu einer „Frühstücksrunde“ der ganz besonderen Art und die Gelegenheit, Ihnen heute etwas über die Zusammenarbeit des BMZ mit den Kirchen und unsere noch jungen Agenda zu „Religion und Entwicklung“ erzählen zu dürfen. Und abschließend möchte ich Ihnen – wunschgemäß – auch noch kurz die Kerninhalte des „Marshallplans mit Afrika“ vorstellen.
Sie merken vielleicht jetzt schon: Diese Frühstücksrunde könnte ganz locker in einen ausgiebigen Brunch münden. Aber ich werde versuchen, diese beiden, jeweils sehr kompakten Themen so zusammenzufassen, dass Sie mir nicht non-stop bis zum Mittagessen zuhören müssen, sondern wir nach meinem Impulsvortrag auch noch ausreichend Zeit, Lust und hoffentlich „Luft“ für Ihre Anregungen und einen munteren Austausch haben.
Aber der Reihe nach.
Wie Sie wissen, hat Bundesminister Dr. Müller gleich zu Beginn der Legislaturperiode eine engere Zusammenarbeit mit religiösen Akteuren angestoßen.
„Wir durften dort Papst Franziskus und hochrangige Vertreter des Heiligen Stuhls treffen. Und wir haben mit der Gemeinschaft Sant’Egidio eine engere Kooperation zur Prävention von religiösem Extremismus in Afrika vereinbart.“
Obwohl der Staat und die Kirchen seit nunmehr 55 Jahren eng zusammen arbeiten, war dieser Impuls auch für das BMZ neu – geschweige denn, dass es so etwas wie eine BMZ-„Strategie“ zur Zusammenarbeit mit religiösen Akteuren gab.
Wie wichtig Bundesminister Dr. Müller dieses Thema ist, hat er erst kürzlich bei seinem Besuch in Rom unterstrichen. Wir durften dort Papst Franziskus und hochrangige Vertreter des Heiligen Stuhls treffen. Und wir haben mit der Gemeinschaft Sant’Egidio eine engere Kooperation zur Prävention von religiösem Extremismus in Afrika vereinbart.
Bei allen Terminen wurde deutlich: Religion Matters! Gerade die Katholische Kirche ist einer der größten Entwicklungsakteure weltweit: 73 000 Kindergärten, 96 000 Grundschulen, 16 500 Ausgabestationen für Medikamente, usw.
Das war auch der Ausgangspunkt für unsere Agenda zu Religion und Entwicklung: Religion matters! Das heißt: Eine wertebasierte Entwicklungspolitik nimmt den Beitrag der Religionen ernst.
Um Ihnen die Überlegungen vorzustellen, die uns zu dieser neuen Agenda geleitet haben, möchte ich ganz kurz auf vier Punkte und Fragestellungen eingehen:
1. Weshalb bauen wir die Kooperation mit religiösen Akteuren aus?
2. Was machen wir konkret?
3. Wie wählen wir unsere Partner aus?
4. Wo liegen die Herausforderungen?
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