Vortrag Ethical Fashion Show in Berlin, 18. Januar 2017, von Dr. Bernhard Felmberg

Ministerialdirigent Dr, Bernhard Felmberg auf der Ethical Fashion Show in Berlin, am 18. Januar 2017

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder des Bündnisses für nachhaltige Textilien,

wieder ist ein halbes Jahr vergangen und ich darf hier auf der Ethical Fashion Show vor Ihnen stehen und über das Bündnis für nachhaltige Textilien sprechen.

"Ethical Fashion Show Berlin" Januar 2017 © Alexander Körner & Thomas Lohnes / Getty Images for Messe Frankfurt

„Ethical Fashion Show Berlin“ Januar 2017 © Alexander Körner & Thomas Lohnes / Getty Images for Messe Frankfurt

Ich werde immer nur eingeladen, wenn ich von Fortschritten im Textilbündnis berichten kann. Somit ist es ein gutes Zeichen, dass Sie mich heute hier sehen und ich kann schon einmal vorwegnehmen, es ist einiges in den letzten sechs Monaten passiert.

Wie Sie sicherlich wissen, feiern wir in diesem Jahr 500 Jahre Reformation. Daher möchte ich es mir nicht nehmen lassen, mit einem Zitat von Martin Luther meinen Vortrag zu beginnen. Ich finde, dass dieses Zitat trefflich auf das Textilbündnis passt.

„Das Leben ist nicht ein Frommsein, sondern ein Frommwerden, nicht ein Gesundsein, sondern ein Gesundwerden.“

Weit mehr als die Hälfte des deutschen Textil-Einzelhandelsmarktes hat mit ihrer Mitgliedschaft die Verpflichtung abgegeben, sich auf den Weg zu machen bzw. haben sich schon auf den Weg gemacht, die sozialen und ökologischen Bedingungen in ihren Lieferketten zu verbessern – sozusagen „ein Frommwerden; ein Gesundwerden“.

„Produktionsprozesse werden häufig aus Kostengründen in Länder mit niedrigen Sozial- und Umweltstandards ausgelagert. Das schafft zwar Arbeitsplätze in Entwicklungs- und Schwellenländern, aber die Bedingungen sind zum Teil menschenunwürdig.“

Der Prozess, die Ausdehnung von nachhaltigen Geschäftspraktiken in der gesamten Textil-Lieferkette, steht im Vordergrund. Um das Gesamtgefüge, die Situation in den Produktionsländern, zu verändern, bedarf es vieler Maßnahmen und einzelner Schritte. Von außen betrachtet mögen die einzelnen Schritte der Mitglieder vielleicht teilweise klein erscheinen. Nimmt man die Fortschritte aller Mitglieder jedoch zusammen, so ergibt sich ein ganz anderes Bild.
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Vortrag „Was sind die Grundlagen der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit?“ Paderborn, 11. November 2016

Ministerialdirigent Dr. Bernhard Felmberg am 11. November 2016 in der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Paderborn

 „Was sind die Grundlagen der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit?

Welche Rolle spielt Religion, und welchen Beitrag leisten die Kirchen?

Wie begegnen wir den Flüchtlingsströmen auf unserem Planeten?“

Sehr geehrte Damen und Herren,

zunächst einmal möchte ich mich bei Ihnen sehr herzlich für die Einladung bedanken, hier und heute in Paderborn einen Vortrag zu halten – und dies in einem für sie ganz besonderen Jahr. Denn erst vor wenigen Tagen haben Sie die Feierlichkeiten zum 1000-jährigen Jubiläum des Abdinghofs beschlossen. Auch wenn ich die vielfältigen Aktivitäten, Feierlichkeiten und eine offenbar großartige Ausstellung knapp verpasst habe, möchte ich dem Abdinghof an dieser Stelle nachträglich ganz herzlich zum 1000. Geburtstag gratulieren!

Wenn ich in meinen Vorträgen schon mal stolz darauf hinweise, dass die Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirchen in Deutschland seit über einem halben Jahrhundert besteht, kommt das mir – und auch dem Publikum – immer schon ziemlich lange vor. Aber das relativiert sich hier gerade gründlich… 1000 Jahre sind eine wirklich „lange“ Zeitspanne! Das zeigt allein der Vergleich mit anderen prominenten Geburtstagskindern in diesem Jahr: „Uns Uwe“ Seeler wird 80 – der reinste „Jungspund“ gegenüber dem Paderborner „Geburtstagskind“ Abdinghof. Aber selbst das älteste von mir gefundene Geburtstagskind, Franz von Assisi, wäre jetzt „erst“ 790 Jahre alt geworden. Sogar 500 Jahre Reformation, zu der die Feierlichkeiten im kommenden Jahr ihren Höhepunkt erreichen, sind nur halb so alt wie Abdinghof. Und was hat sich allein in diesen 5 Jahrhunderten alles an geschichtlichen, geistigen, kulturellen und religiösen Entwicklungen getan! Um beim Reformationsjubiläum zu bleiben: Das wurde in der Vergangenheit lieber strikt  national und konfessionell gebunden begangen und die Feierlichkeiten auch schon mal gerne zur Abgrenzung der Protestanten gegenüber den Katholiken genutzt. Das Reformationsjubiläum 2017 soll das völlige Gegenteil zur früheren „Abgrenzungspraxis“ werden, nämlich von Offenheit, Freiheit und Ökumene geprägt sein.

„Angesichts der täglichen Nachrichten mit immer neuen Schreckensmeldungen und -bildern, die uns derzeit aus aller Welt erreichen, kann man als halbwegs empathischer Mensch den Eindruck gewinnen, die Welt sei komplett aus den Fugen geraten.“

Eine durchaus wechselvolle Vergangenheit hat ja auch Abdinghof. Ich freue mich, dass Sie mich als Gastredner eingeladen haben und ich auf diese Weise auch „Teil“ Ihrer Jubiläumsfeierlichkeiten werde!

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

Ein Redner wurde einmal gebeten, pünktlich um sechs Uhr anzufangen. „Und wie lange soll ich sprechen?“ fragte er den Clubpräsidenten (es könnte aber auch der Pfarrer einer westfälischen Kirchengemeinde gewesen seinJ). „Sprechen Sie so lange Sie möchten“, erwiderte der, „wir müssen allerdings alle um sieben weg.“

Bevor hier womöglich alle um sieben weg sind, nutze ich jetzt lieber die Gelegenheit, Ihnen möglichst anschaulich einen Überblick über die Strategien und Inhalte unserer staatlichen Entwicklungszusammenarbeit zu geben, den Fokus auf die aktuellen Krisenherde und Flüchtlingsströme  zu richten und schließlich  die Rollenverteilung von Kirche und Staat in der Entwicklungszusammenarbeit zu erläutern.

Ein altes Sprichwort sagt: „Über alles, was du siehst, denke nach.“

Wir sehen für die Entwicklungszusammenarbeit eine ganze Menge an Herausforderungen – leider keine kleinen, im Gegenteil: Angesichts der täglichen Nachrichten mit immer neuen Schreckensmeldungen und -bildern, die uns derzeit aus aller Welt erreichen, kann man als halbwegs empathischer Mensch den Eindruck gewinnen, die Welt sei komplett aus den Fugen geraten.

Der Nahe Osten scheint zu zerfallen; Terror bedroht nicht mehr nur Afghanistan, Irak, Syrien und weite Teile Afrikas, sondern auch Europa, Deutschland. Der Konflikt mit Russland um die Ukraine und die innenpolitischen Entwicklungen in der Türkei scheinen da fast schon eine Kleinigkeit zu sein. Vor allem die Flüchtlingsströme bringen viele Länder an die Belastungsgrenzen. Dabei wird bei aller medialen Überflutung und Berichterstattung leicht vergessen, dass  nur der geringste Teil der Flüchtlingsströme zu uns nach Europa kommt. Fast 90% der Flüchtlinge werden von Entwicklungsländern aufgenommen. Und das ist eine  unglaubliche Leistung für zum Teil sehr arme Länder, die damit selbst an den Rand ihrer Kapazitäten und Leistungsfähigkeit kommen. Diese Länder benötigen und verdienen unsere Unterstützung, damit sie nicht selbst unter der Last zusammenbrechen.

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Vortrag Religion und Entwicklung, 22. September 2016, in Berlin

Religion und Entwicklung, 22.September 2016, in Berlin
Ministerialdirigent Dr. Bernhard Felmberg

Bei der heutigen Veranstaltung der CDU/CSU-Fraktion zu Religionsfreiheit hat die BK’in vor ca. 100 Parlamentariern aus 50 Ländern auch die BMZ Agenda zu Religion und Entwicklung und unsere Strategie positiv erwähnt:

„Zudem haben wir in der Entwicklungszusammenarbeit in den vergangenen Jahren verstärkt den Blick auf die Religionen gerichtet. Und das, so denke ich, aus guten Gründen. Die überwältigende Mehrheit derjenigen, die wir über Entwicklungsprojekte erreichen, bezeichnet sich als religiös oder sogar als sehr religiös. Die Gesundheitsversorgung, das Bildungssystem, soziale Dienstleistungen – all dies verantworten in den Partnerländern zum Großteil Religionsgemeinschaften bzw. ihre Hilfswerke und Organisationen. In Krisensituationen sind sie oft die einzigen, die Notleidenden zur Seite stehen.

Daher ist es folgerichtig zu überlegen, wie wir Religionsgemeinschaften noch stärker in die Entwicklungszusammenarbeit einbeziehen können. Dazu hat das zuständige Bundesministerium bereits ein Strategiepapier vorgelegt. Klar ist: Eine enge Kooperation kann es nur mit Partnern geben, die Religionsfreiheit eindeutig respektieren und daher zum Beispiel auch Menschen anderer Religionen Nothilfe zukommen lassen. Noch besser ist es natürlich, wenn sie sich darüber hinaus als Mitstreiter im Einsatz für mehr Religionsfreiheit erweisen.“

Das wollte ich Ihnen gerne z.K. geben. Den gesamten Text finden Sie hier:

httpss://www.bundesregierung.de/Content/DE/Rede/2016/09/2016-09-14-merkel-parlamentarierkonferenz.html;jsessionid=FCC6D51E88A380CF2464B912BA8C5DBA.s5t1

Vortrag KAS Religionsfreiheit, am 06. September 2016, in Berlin

KAS Religionsfreiheit, am 06. September 2016, in Berlin
Ministerialdirigent Dr. Bernhard Felmberg

Sehr geehrte Damen und Herren,

aus Syrien kommen schreckliche Bilder:

  • Krieg, Zerstörung, verwundete Männer, Frauen und Kinder.
  • Mich erinnern die Bilder aus Aleppo
    an das ausgebombte Dresden
    im Zweiten Weltkrieg.

Was diese Bilder uns nicht zeigen:

  • Die Zerstörung der religiösen Vielfalt.
  • Straßen, Häuser und Schulen können wieder aufgebaut werden,
    wenn der Krieg einmal vorbei ist.
  • Das friedliche Zusammenleben der religiösen Gruppen lässt sich nicht so leicht wiederherstellen.

Jede zerstörte Kirche im Nahen Osten, jede vertriebene jesidische Familie bedeutet: Vertrauen geht verloren.

  • Und damit die Grundlage menschlichen Zusammenlebens.

Religiöse Vielfalt geht verloren.

  • Und damit ein Erbe der Menschheit.

Religionsfreiheit ist ein Menschenrecht!

  • Sie ist völkerrechtlich bindend.
    Wo sie verletzt wird, ist es ein Grund für Menschen, zu fliehen.

Die Bundesregierung hat im Juni 2016 einen Bericht vorgelegt, der die Verletzungen der Religionsfreiheit systematisch benennt.

  • Sie finden weltweit statt und reichen von administrativen Hindernissen bis hin zur Todesstrafe.

Wir müssen mehr tun, um Religionsfreiheit zu schützen!

  • Danke an die Konrad Adenauer Stiftung, die sich so intensiv engagiert.
Ministerialdirigent Dr. Bernhard Felmberg bei der Konrad-Adenauer-Stiftung Berlin

Ministerialdirigent Dr. Bernhard Felmberg bei der Konrad-Adenauer-Stiftung Berlin

Dieses Zusammenkommen hier ist schon eine wichtige Ermutigung!

  • Liebe Parlamentarier aus aller Welt:
    Ihr Netzwerk [International Panel of Parlamentarians for Freedom of Religion or Belief] ist ein wichtiger Beitrag!

Was können wir tun, um Religionsfreiheit weltweit zu schützen und zu stärken?

Ich bin überzeugt: Wir müssen die Religionen als Partner gewinnen.

  • Das klingt naiv, in Zeiten, in denen Terroristen Religion missbrauchen.
  • Aber gerade deshalb dürfen wir das Thema Religion nicht den Extremisten überlassen.
  • Wir müssen an das anknüpfen, was uns verbindet.
  • Wir müssen die freiheitlichen Elemente in den Religionen stark machen, die für Toleranz und Menschenrechte stehen.

In unserer Entwicklungspolitk werden wir das positive Potential der Religionen künftig viel stärker nutzen.

Denn Religion kann ein Katalysator für Entwicklung sein:

  • 80 Prozent der Weltbevölkerung gehören einer Religion an.
  • In vielen Partnerländern liegt dieser Wert noch höher: z.B. Nigeria 97 %.
  • Religiöse Netzwerke sind oft näher
    an den Menschen als staatliche Institutionen.
  • Eine Gesundheitsversorgung oder ein Bildungssystem ist in vielen Ländern ohne den Beitrag der religiösen Organisationen undenkbar.

Das sehe ich auf vielen meiner Reisen. In den Gesprächen merke aber auch:

  • Religionsfreiheit ist ein sensibles Thema in vielen Partnerländern.

Wir setzen daher insbesondere auf den Dialog zwischen den Religionen, um Vertrauen zu schaffen:

  • Auf den Philippinen fördern wir den Dialog zwischen Christen, Muslime und indigene Stammesführer.
  • In Ägypten bringen wir durch ein Forum christliche und muslimische Geistliche mit Publizisten, Künstlern und Lehrern zusammen.
  • Im Tschad unterstützen wir ein Kulturzentrum für christliche und muslimische Vereinigungen.

Wo Dialog stattfindet, kann Vertrauen entstehen. Und wenn Vertrauen da ist, wird auch das Zusammenleben der Religionen gelingen. In vielen Ländern ist das noch ein weiter Weg. Aber der Anfang ist gemacht.

  • Im Februar dieses Jahres waren über 250 Repräsentanten aus allen Weltreligionen nach Berlin eingeladen.

Erstmals hat Deutschland eine Strategie zu „Religionen als Partner in der Entwicklungszusammenarbeit“ vorgelegt.

Und wir haben eine internationale Allianz geschmiedet:

  • Die International Partnership on Religion and Sustainable Development, gemeinsam mit den USA, Schweden, Großbritannien, Norwegen, den Vereinten Nationen und der Weltbank.

Wo Religion als Teil des Problems erscheint, muss sie Teil der Lösung werden.

  • Denn für den Paradigmenwechsel hin zu einer gerechteren und friedlicheren Welt brauchen wir alle Kräfte!

Grußwort zur Eröffnung des Berliner Büro Plan e.V., am 08. September 2016, in Berlin

Eröffnung Berliner Büro Plan e.V.
Ministerialdirigent Dr. Bernhard Felmberg, 08. September 2016, Berlin

Sehr geehrter Herr Dr. Werner Bauch (Vorstandsvorsitzender PLAN),
sehr geehrte Frau Maike Röttger (Vorsitzende der Geschäftsführung PLAN),
sehr geehrte Frau Sonja Birnbaum (Büroleiterin Berliner Büro PLAN),
sehr geehrte Damen und Herren,

herzlichen Dank für die Einladung zur Eröffnung ihres neuen Büros hier in Berlin. Gern komme ich ihrer Einladung nach, ein Grußwort zu halten. Es freut mich natürlich ganz besonders, dass wir nun in einer Straße Nachbarn werden. Das wird die Kontakte zwischen BMZ und PLAN sicher noch weiter intensivieren.

PLAN ist ein langjähriger und geschätzter Partner unseres Ministeriums. Auf Ihre Arbeit vertrauen wir natürlich vor allem bei so wichtigen Themen wie Kinder- und Jugendrechten in der ganzen Welt oder der Gleichberechtigung der Geschlechter. Aber auch bei so drängenden Problemen wie umfassender Gesundheitsversorgung und Zugang zu Bildung leisten Sie eine unverzichtbare Arbeit. Es ist eine Arbeit, die als Grundlage hat, sich für andere einzusetzen, in diesem Fall für Kinder in Asien, Afrika und Lateinamerika. So entstehen Brücken zwischen Ländern und Kontinenten. Brücken, die es gilt weiter aufrecht zu erhalten und auszubauen.

Das PLAN-Büro in Deutschland existiert nun seit 1989, damit knapp 27 Jahre. In dieser Zeit hat es sich zu einem wichtigen Teil von PLAN International entwickelt. Wir hier im BMZ arbeiten seit über 15 Jahren sehr erfolgreich mit PLAN zusammen. Gemeinsam haben wir bis zum vergangenen Jahr bereits neunzehn Projekte mit einem Fördervolumen von mehr als 6,3 Mio. EUR umgesetzt, viele davon in Ländern in welchen einem staatlichen Engagement oft enge Grenzen gesetzt sind.

Für dieses und das nächste Jahr sind bereits weitere in Planung.

 Zu dieser Erfolgsgeschichte möchte ich Ihnen ganz herzlich gratulieren. Sie zeigt einmal mehr, wie wichtig zivilgesellschaftliches Engagement ist und was es Großartiges bewirken kann!

  1. Gemeinsames Engagement für die Post-2015-Welt

Auch im Rahmen der neuen umfassenden Agenda für nachhaltige Entwicklung – der Agenda 2030 – sind Sie als Organisation von besonderer Bedeutung: Bei der Umsetzung der in New York vereinbarten Ziele – der Sustainable Development Goals – kommt der Zivilgesellschaft eine ganz entscheidende Rolle zu. Denn, der Staat allein kann die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts nicht lösen. Ob Klimawandel, Bevölkerungswachstum, Armut, Wassermangel oder Hunger. Alle diese Probleme sind sehr komplex. Sie bedrohen das Leben zahlreicher Menschen weltweit und wir können sie nur bewältigen, wenn wir sie gemeinsam angehen. Deshalb werden gerade im Rahmen der SDGs die Kooperation und Koordination mit der Zivilgesellschaft – also mit Ihnen – immer wichtiger.

Diese Kooperation wird jetzt ja schon gelebt. Zum Gesundheitsziel wird es am 28. September eine große internationale Konferenz unter dem Titel „Leaving no one behind in Global Health“ hier in Berlin geben. Frau Röttger wird – auch in ihrer Funktion als Vorstandsmitglied von VENRO – mit unserem Minister Gerd Müller diskutieren, ob Deutschland als Trendsetter in Globaler Gesundheit weiter auf dem richtigen Weg ist. Ich denke dass solchen Formaten des gemeinsamen Austauschs auf Expertenebene die Zukunft gehört. Politik für nachhaltige Entwicklung ist mehr denn je eine globale Gemeinschaftsaufgabe!

Vor allem in Krisenzeiten – wir erleben sie momentan täglich, nehmen wir nur einmal den Syrienkonflikt oder die Flüchtlingskrise –  gewinnen Organisationen wie PLAN, die strategiefähig sind und im Rahmen der Agenda 2030 nachhaltig zu zivilgesellschaftlichem Aufbau beitragen können, immer mehr an Bedeutung. Ihre hohe Orientierung an den Bedürfnissen der Menschen vor Ort, Ihr Ziel die Eigeninitiative und Selbsthilfekräfte der betroffenen Menschen zu stärken sowie das Vertrauen, welches Sie innerhalb der Bevölkerung genießen, machen Sie zu einem starken Partner für die staatliche Zusammenarbeit. Die Stärkung der Rolle der Zivilgesellschaft ist deshalb ein Schwerpunkt der deutschen Entwicklungspolitik dieser Bundesregierung. Denn, nur gemeinsam können wir etwas bewegen!

Ich freue mich daher auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit in neuer räumlicher Nähe und bin gespannt was diese in der Zukunft für uns bereithält.

Seien Sie hier in der Stresemannstraße herzlich willkommen geheißen und auf einen guten Start in den neuen vier Wänden!

Vielen Dank.

 

Vortrag OSZE-Konferenz am 7. und 8. September 2016, Berlin

OSZE-Konferenz am 7. und 8. September 2016, Berlin
Ministerialdirigent Dr. Bernhard Felmberg

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich danke der OSZE für die Möglichkeit, an der heutigen Konferenz teilzunehmen und einen kleinen Beitrag zu der Diskussion eines solch wichtigen Themas leisten zu dürfen.

Menschenwürdige und gerechte Arbeitsbedingungen weltweit sind uns im BMZ ein wichtiges Anliegen. Dazu gehören die Abschaffung von Zwangsarbeit, die Bekämpfung von ausbeuterischen Arbeitsbedingungen und die schlimmsten Formen von Kinderarbeit ebenso wie Herausforderungen im Bereich Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit oder die fehlende Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern.

Nehmen wir das Beispiel Kinderarbeit: Hier konnten in den letzten Jahren zwar einige Erfolge erreicht werden, jedoch arbeiten auch heute noch weltweit rund 85 Millionen Kinder unter ausbeuterischen und oft gesundheitsschädlichen und gefährlichen Bedingungen.

Wir im BMZ haben daher die Verankerung von Arbeitsstandards, Menschenrechten und Umweltstandards in globalen Lieferketten zu einem unserer Schwerpunkte erklärt. Globale Lieferketten umspannen den gesamten Erdball. Nach Schätzungen der ILO sind über 450 Millionen Menschen in globale Lieferketten eingebunden. Die Herausforderungen sind mannigfaltig, die Dimension immens. Nehmen wir das Beispiel Kinderarbeit: Hier konnten in den letzten Jahren zwar einige Erfolge erreicht werden, jedoch arbeiten auch heute noch weltweit rund 85 Millionen Kinder unter ausbeuterischen und oft gesundheitsschädlichen und gefährlichen Bedingungen. Führen wir uns die Gesamtzahl der arbeitenden Kinder von rund 168 Millionen vor Augen, wissen wir, dass wir noch lange nicht am Ziel sind.

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