Impulsrede anlässlich der „weltwärts – Offene Trägertagung 2017“, am 19. Oktober 2017 im BMZ Bonn

Impulsrede von Dr. Bernhard Felmberg anlässlich der „weltwärts – Offene Trägertagung 2017“, am 19. Oktober 2017 im BMZ Bonn zum Thema: „Entwicklung im Gemeinschaftswerk weltwärts – Perspektiven des BMZ


Sehr geehrte Damen und Herren,


nach zwei Jahren heiße ich Sie zur diesjährigen Offenen Trägertagung herzlich im ersten Dienstsitz des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Bonn willkommen. Ich begrüße heute wieder ganz besonders die Vertreterinnen und Vertreter der Entsendeorganisationen, die als tragende Säule den Freiwilligendienst weltwärts erst möglich machen.


Die heutige Tagung dient dem direkten Austausch mit Ihnen, die sie weltwärts tagtäglich in der Praxis umsetzen. Einige von Ihnen engagieren sich auch als Aufnahmeorganisationen für Freiwillige in der Süd-Nord-Komponente des weltwärts-Programms, auch sie heiße ich heute willkommen. DesWeiteren freue ich mich sehr über die Teilnahme der Freiwilligenvertreterinnen und – vertreter, die weltwärts gemeinsam mit den Partnerorganisationen in den Partnerländern im wahrsten Sinne des Wortes „leben“.

Auch die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Interessensverbünde und der Qualitätsverbünde, die mit ihrem Engagement zum Erfolg des Programms beitragen, begrüße ich hier ganz herzlich.



„Seit Beginn des Programms sind über 34.000 FW in über 80 Länder ausgereist. Im Jahrgang 2016/2017 nahmen etwa 3.750 Freiwillige am Programm teil – ein deutlicher Zuwachs und neuer Rekord! Für den neuen Jahrgang 2017/2018 waren Ende September bereits 3.613 Einsatzplätze besetzt und die Ausreisewelle ist noch nicht abgeschlossen.“


Meine Damen und Herren,

neun Jahre ist es nun schon her, dass auf Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung das Freiwilligen-programm weltwärts ins Leben gerufen wurde. Nächstes Jahr werden wir gemeinsam bereits 10-jähriges Jubiläum feiern – welch ein Erfolg! Lassen Sie mich mit den wichtigsten Zahlen beginnen: Seit Beginn des Programms sind über 34.000 FW in über 80 Länder ausgereist. Im Jahrgang 2016/2017 nahmen etwa 3.750 Freiwillige am Programm teil – ein deutlicher Zuwachs und neuer Rekord! Für den neuen Jahrgang 2017/2018 waren Ende September bereits 3.613 Einsatzplätze besetzt und die Ausreisewelle ist noch nicht abgeschlossen.

Wir verfügen weiterhin über ein breites Trägerspektrum mit ca. 170 aktiven zivilgesellschaftlichen Entsendeorganisationen. Auch die Teilnehmendenzahl an der Süd-Nord-Komponente steigt jährlich. Anfang September begann die 1000. Freiwillige, eine junge Frau aus Kamerun, ihren Dienst in Deutschland! Weltwärts hat sich in neun Jahren zu einem entwicklungspolitischen Freiwilligendienst und Erfolgsmodel entwickelt, das sich in den Zahlen als auch den Inhalten des Programms ausdrückt. Es ist inzwischen einer der größten entwicklungspolitischen Jugendfreiwilligendienste weltweit! Erlauben Sie mir – erlauben Sie UNS – einen kurzen Rückblick auf das, was wir gemeinsam in den vergangenen Jahren erreicht haben!

Seit 2013 ist weltwärts ein „Gemeinschaftswerk“: staatliche und zivilgesellschaftliche Akteure tragen und verantworten das Programm in ihren jeweiligen Rollen gemeinsam. Dies wurde 2014 in den neuen Förderleitlinien verankert, die u.a. die Durchführungsverantwortung der zivilgesellschaftlichen Akteure gestärkt hat. Es wurde ein gemeinsames Qualitätsmanagement eingeführt, das in den letzten Jahren mit allen Akteuren des Programms kontinuierlich verbessert wurde und wichtige Beiträge zur Sicherung und Weiterentwicklung der Programmqualität geleistet hat. Wir bedanken uns bei allen Trägern für ihr kontinuierliches Engagement in diesem Bereich, z.B. durch die wiederkehrende Zertifizierung.


Gerade in Zeiten des „Voluntourismus“ ist es uns ein besonderes Anliegen, den hohen Qualitätsstandard von weltwärts zu halten und kontinuierlich mit Ihnen weiter zu entwickeln. Die seit 2013 standardisierten jährlichen Freiwilligenbefragungen werden in den Prozess der Qualitätsentwicklung einbezogen und zeigen auf, wo noch Handlungsbedarf besteht. Es freut uns sehr, dass die letzte Befragung 2016 aktuell ergab, dass 94% der Teilnehmenden mit dem Freiwilligendienst insgesamt zufrieden sind. Wichtige Themen, die jedoch bearbeitet werden müssen, bleiben: die Qualität der Einsatzstellen, die pädagogische Begleitung vor Ort sowie die Themen Spendenakquise und Visa. Im Sinne sozialer Inklusion und Diversität des Programms verstärkten wir gemeinsam unsere Bemühungen, bisher unterrepräsentierte Zielgruppen im Freiwilligendienst stärker zu beteiligen. Die folgenden Kompetenzzentren mit dem Mandat zur trägerübergreifenden Beratung sowie zur Ansprache und Entsendung von bisher unterrepräsentierten Zielgruppen wurden eingerichtet und nahmen ihre Arbeit auf:

 

  • Das Kompetenzzentrum Menschen mit Behinderung
  • Das Kompetenzzentrum Menschen mit Berufsausbildung und
  • Seit kurzem auch das Kompetenzzentrum Menschen mit Migrationshintergrund/ Einwanderungsgesellschaft (KOMI)


Und das Engagement zivilgesellschaftlicher Akteure im Bereich der sozialen Inklusion hat sich gelohnt! Die Teilnehmendenzahlen von Menschen mit Beeinträchtigung oder Behinderung konnten zunehmend gesteigert und die Anzahl der Freiwilligen mit Berufshintergrund konsolidiert werden. Wie bei der letzten Offenen Trägertagung 2015 bereits angekündigt, wurden in den letzten beiden Jahren mehrere Evaluierungen durchgeführt, um unsere Arbeit kontinuierlich weiter zu verbessern. Deren Ergebnisse sind auch Bestandteil des heutigen Programms:

 

  • die Evaluierung der Süd-Nord Komponente und
  • die Evaluierung des Pilotprojektes Landesansprechperson.


Zusätzlich wurde eine Langzeitevaluierung des weltwärts Programms vom deutschen Evaluierungsinstitut für Entwicklungszusammenarbeit DEval durchgeführt, deren Ergebnisse jedoch noch nicht öffentlich sind. An dieser Stelle möchte ich ausdrücklich allen Menschen, die an den zahlreichen Befragungen, Gremienarbeiten und konzeptionellen Aktivitäten der Evaluierungen aktiv beteiligt waren, sehr herzlich für Ihre Unterstützung danken. Ohne Ihre Mitarbeit und Beiträge könnten solche umfangreichen Evaluierungen keine repräsentativen Ergebnisse vorlegen!


Erlauben Sie mir, kurz auf die zwei bereits öffentlich vorliegenden Evaluierungen einzugehen. Evaluierung Süd-Nord Komponente Weltwärts ist ein Gemeinschaftswerk und baut auf einer partnerschaftlichen Struktur auf. Dies gilt nicht nur für die Akteure in Deutschland, sondern auch global. In diesem Sinne ist die Entwicklung der seit 2013 bestehenden Süd-Nord Komponente zur Entsendung junger Freiwilliger aus den Partnerländern nach Deutschland ein Erfolgsmodell. Sie fördert den gleichberechtigten, partnerschaftlichen Austausch zwischen den Programmakteuren, Deutschland und den Partnerländern. Gemeinsam konnten wir das weltwärts-Programm von der „viel kritisierten Einbahnstraße“ zu einem wirklichen globalen FreiwilligenAUSTAUSCH weiterentwickeln.


Inzwischen ist weltwärts ein Programm, das die Südpartner als Partner auf Augenhöhe wahrnimmt und einbezieht. Entsende- und Aufnahmeorganisationen und die deutsche Öffentlichkeit in Deutschland zeigten von Beginn an großes Interesse an der Süd-Nord-Komponente. Aktuell beteiligen sich über 60 Aufnahmeorganisationen und sind bereits über 1000 Freiwillige nach Deutschland eingereist. Momentan gehen wir davon aus, dass im Jahr 2017 etwa 650 Süd-Nord-Freiwillige einreisen werden.


Unsere Zielgröße liegt bei 800 Aufnahmen jährlich, also haben wir hier noch Potential nach oben. Insbesondere wurden im Rahmen der Deutsch-Afrikanischen Jugendinitiative (DAJ) die Zahl der Plätze für afrikanische Freiwillige deutlich erhöht. Diesen Ausbau wollen wir konsequent weiter vorantreiben. Nach der dreijährigen Pilotphase wurde nun die erste Evaluierung durchgeführt. Der weltwärts Süd-Nord Komponente wurde eine folgerichtige und angemessene Projektkonzeption attestiert. Sowohl das Alleinstellungsmerkmal innerhalb der Freiwilligendienste, als auch konzeptionell der Anspruch einer gleichberechtigten Zusammenarbeit zwischen Partnern aus dem globalen Süden und dem globalen Norden wurden betont. Gleichwohl wurden auch weitere Empfehlungen zur weiteren Verbesserung auf verschiedenen Ebenen formuliert. Ich möchte der weiteren Befassung mit den Ergebnissen der Evaluierung jedoch nicht vorgreifen und der Sitzung am Nachmittag überlassen. Visa, Sicherheit und Landesansprechpersonen Nach der Evaluierung des Instruments der Landesansprechpersonen (LAP) in 2016 – momentan in ca. 18 Ländern eingesetzt – wird deren Profil als Landesansprechstellen für Visa und Sicherheit aktuell geschärft. Auch dies wird später ebenfalls ausführlich im Plenum dargestellt.


Ich halte dieses Instrument weiterhin für sehr wichtig und das wird auch von zahlreichen Botschaften bestätigt. Sie sind das Bindeglied zwischen den Entsendeorganisationen, den Qualitätsverbünden und den Deutschen Botschaften. Sie unterstützen alle weltwärts-Akteure im Land bei administrativen Prozessen wie der Visa-Beschaffung und den wichtigen Sicherheitseinschätzungen. Denn leider hat uns das Thema Visa und Sicherheit auch in den letzten beiden Jahren weiter beschäftigt. Die Anzahl der für weltwärts gesperrten Regionen stieg seit einigen Jahren stetig. Gründe für diese Entwicklung sind in einigen Fällen eine Verschlechterung der Sicherheitslage und in mehreren Ländern eine restriktive Visavergabe durch unsere Partnerländer. Um hier Verbesserungen zu erzielen, haben wir eng mit dem Auswärtigen Amt und den Deutschen Botschaften vor Ort zusammengearbeitet. Mit einigen Ländern versuchen wir, gemeinsame Memorandum of Understandings (MoU) abzuschließen, um die Visavergabe für weltwärts- Freiwillige zu erleichtern.

Nicht immer waren wir erfolgreich und befinden uns deshalb weiterhin im Prozess.


DEval Evaluierung


Die Langzeitevaluierung des weltwärts Programms durch das deutsche Evaluierungsinstitut für Entwicklungszusammenarbeit DEval soll zur Rechenschaftslegung über die Wirksamkeit von weltwärts beitragen und die inhaltliche Weiterentwicklung des Programms unterstützen. Die Evaluierung ist v.a. im Kontext der aktuellen Entwicklungsagenden zu sehen. In der 2015 verabschiedeten Agenda 2030 und den darin enthaltenen Sustainable Development Goals (SDGs) sowie der Zukunftscharta „EINE WELT – Unsere Verantwortung“ spielen globale Partnerschaften eine wichtige Rolle. Die Evaluierung soll in diesem Zusammenhang zu einem verbesserten Verständnis der Wirkung entwicklungspolitischer Freiwilligendienste als Akteure der entwicklungspolitischen Bildung beitragen.

Die umfangreiche Evaluierung befindet sich im finalen Stadium, der Bericht soll Ende des Jahres veröffentlicht und dann gemeinsam mit den Akteuren des Gemeinschaftswerkes im Detail diskutiert werden. Bundesrechnungshofprüfung Zusätzlich zu diesen Evaluierungen führte der Bundesrechnungshof seit 2014 eine umfangreiche, kritische Prüfung des weltwärts Programms im BMZ durch. Die Briefe Ihrer Interessensverbünde sowie der Träger selbst haben uns deutlich gemacht, dass die Ergebnisse dieser Prüfung in der Landschaft der zivilgesellschaftlichen Träger zu Unruhe und Besorgnis geführt. Auf das damalige Schreiben der zivilgesellschaftlichen Programmkoordination an Bundesminister Müller vom Juni dieses Jahres bin ich schriftlich eingegangen. Das Schreiben der Träger wurde von der zuständigen Referatsleiterin Birgit Pickel umfassend beantwortet. Und auch in der Sitzung des Programmsteuerungsausschusses am 27. Juni haben wir die Vorschläge ausführlich diskutiert.

Lassen Sie mich jedoch in diesem Rahmen noch einige Worte dazu sagen. Wir sind ein Bundesministerium und daher der Regierung, dem Parlament und somit der Bevölkerung Rechenschaft über unsere Arbeit schuldig. Die uns zur Verfügung gestellten Mittel sind öffentliche Mittel, also Steuergelder, für deren sparsame und sorgfältige Verwendung wir als BMZ Rechenschaft ablegen müssen – u.a. gegenüber dem Bundesrechnungshof. Das betrifft nicht nur weltwärts, sondern alle Programme unseres Ministeriums.

Es war in gewissem Maße nachvollziehbar, dass die vom BMZ gegenüber dem BRH angekündigten Änderungen für Träger sehr umfangreich erschienen. Gleichzeitig waren wir bemüht zu verdeutlichen, dass es sich – gemessen an der Intensität der Kritik durch den BRH und der damit einhergehenden Empfehlungen – um geringfügige Veränderungen bzw. um das striktere Nachhalten bereits bestehender Programmregeln handelt. Wir als BMZ stehen weiterhin zu den hohen Ansprüchen des weltwärts-Programms und zu UNSEREM Gemeinschaftswerk!

Die Kritikpunkte betrafen jedoch auch Kernbereiche, die gemeinsam definiert und bearbeitet wurden, z.B. Teilnahme an Pflichtseminaren, Visa, Begleitung, Gesundheit/ Sicherheit, Spenden. Diese Punkte sind teilweise identisch mit den kritischen Rückmeldungen aus den FW-Befragungen – und bedürfen damit eines kontinuierlichen Bearbeitungs- und Verbesserungsprozesses! Ein standardisiertes Berichtsformat – das von einigen Trägern als „rote Linie“ deklariert wurde – ist hier insofern erforderlich, um diese wichtigen Informationen und Rückmeldungen abgleichen zu können. Wenn eine Problemanzeige vorliegt und eine Stellungnahme des Trägers nicht zur vollständigen Klärung beitragen kann, kann der Bericht der FW ein wertvoller komplementärer Bestandteil der Problemidentifikation sein. Zum Thema Spenden möchte ich betonen, dass keine Neuregelung getroffen, sondern lediglich die Freiwilligkeit der Spenden auf der weltwärts Webseite deutlicher herausgestellt wurde.

Das grundsätzliche Problem vieler Träger, den geforderten Eigenanteil von 25% aufzubringen, ist uns bekannt und wir erkennen das auch an. Wir haben gegenüber dem PSA unsere Diskussionsbereitschaft erklärt, uns über das Finanzierungsmodell ergebnis-offen auszutauschen. Es war auch nie eine Vereinheitlichung des Programms vorgesehen. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, die Unterschiedlichkeit der Träger zu erhalten. Gleichzeitig sollte ein Gerüst entstehen, das Trägern Halt und Orientierung gibt, was die Ansprüche und Prioritäten des Programms sind.

Das BMZ hat sich stets bemüht, den gesamten Prozess transparent zu gestalten. Wir haben die entsprechenden Gremien der zivilgesellschaftlichen Koordination bei der Erstellung der Stellungnahme zum BRH Bericht einbezogen, um dadurch gangbare Lösungen für alle Akteure zu erarbeiten. Die finale Stellungnahme des BRH liegt uns immer noch nicht vor, so dass wir hier nicht dazu berichten und vor allem gemeinsam darüber beraten können, wie wir mit den abschließenden Empfehlungen umgehen.

Wir hoffen jedoch, dass sich die allgemeine Besorgnis und Unsicherheit bei den zivilgesellschaftlichen Akteuren mit dieser OFFENEN Trägertagung durch gemeinsamen Austausch und Dialog reduzieren. Bündelung der Rückkehrermaßnahmen, offener Brief PFIF, Petition Ein besonderer Aspekt für den Erfolg von weltwärts war und ist die Förderung der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit von Rückkehrerinnen und Rückkehrern des weltwärts Programms in Deutschland.

Wir haben – u.a. in Reaktion auf den Bericht des BRH – daran gearbeitet, unsere Angebote für die Rückkehrarbeit weiter zu entwickeln, z.B. indem bestehende BMZ-Programme besser miteinander verknüpft werden. Sie wurden über diese Reform umfassend durch Engagement Global informiert. Auch hier gab es kritische Rückmeldungen aus den Freiwilligenvertretungen. Wir hoffen, mit zusätzlicher Beratung und Informationen – morgen gibt es einen Informationsstand im Foyer dazu – Ihre Fragen beantworten und Bedenken zerstreuen zu können.


Partnerbeteiligung


Liebe Gäste,

weltwärts würde nicht existieren ohne das Engagement und die Unterstützung unserer Partnerorganisationen. Ihre Arbeit und ihr Beitrag sind ebenso wichtig für den Gesamterfolg des Programms. In vielen Ländern gründen sich Netzwerke von Partnerorganisationen, die ein guter Ausdruck der zivilgesellschaftlichen Kooperation vor Ort sind. Diese wollen wir gemeinsam mit Ihnen weiter stärken. Um die Partner noch enger zu beteiligen, stellt die Website des Programms inzwischen Informationen mehrsprachig zu Verfügung.

Trägerübergreifende Partnerkonferenzen haben sich zu einem wichtigen Instrument der Partnerbeteiligung entwickelt. In diesem Rahmen können ausländische Partnerorganisationen ihre Perspektiven auf die Entwicklung des weltwärts-Programms einbringen und sich regional vernetzen. Seit 2012 wurden insgesamt 25 Konferenzen in 17 Ländern umgesetzt, zuletzt in Indien und für Zentralasien in Georgien. Um die Partnerbeteiligung im weltwärts-Programm weiter voranzutreiben, sind 2018 fünf weitere Partnerkonferenzen vorgesehen.

Neben Partner-konferenzen in Malawi, Togo, Mexiko und Kolumbien ist 2018 die nächste Süd-Nord-Partnerkonferenz in Deutschland geplant.

Allen Trägern, die diese Partnerkonferenzen ausgerichtet haben und zukünftig ausrichten werden, möchte ich herzlich danken und Ihnen versichern, dass wir den enormen Arbeitsaufwand, den Sie leisten, sehr schätzen.


Ausblick


Meine Damen und Herren, lassen Sie uns abschließend gemeinsam einen Blick in die Zukunft zu werfen. Wir haben seit der letzten Trägertagung in der Umsetzung viel gemeinsam erreicht. Gleichzeitig bleibt weiterhin viel zu tun. Durch die BRH-Prüfung und die DEval Evaluierung wurden und werden neue Stellschrauben aufgezeigt, an denen wir künftig gemeinsam arbeiten müssen. Und es gibt nach wie vor Themen, die wir in den kommenden Jahren noch intensiver verfolgen müssen. z.B. die Schärfung des entwicklungspolitischen Profils und das Wirkungsmonitoring des Programms.

Das Jahr 2018 wird ganz im Zeichen des 10-jährigen Jubiläums des weltwärts Programms stehen. Neben einer zentralen Veranstaltung im Herbst 2018 werden sicher zahlreiche Konferenzen und Treffen das Jubiläum würdigen und feiern. Weltwärts hat sich in den vergangenen Jahren mit herausragendem Erfolg weiterentwickelt. Wir sind uns aber auch der Herausforderungen bewusst, die sich beispielsweise aus unvorhersehbaren Entwicklungen in den Partnerländern ergeben.

Daher versuchen wir im BMZ die zivilgesellschaftlichen Akteure durch zahlreiche Maßnahmen und Instrumente bei der Entsendung- und Aufnahme der weltwärts-Freiwilligen zu unterstützen. Die partnerschaftliche Verantwortung des Programms als Gemeinschaftswerk zwischen Ihnen als zivilgesellschaftlichen Trägern und dem BMZ und Engagement Global auf staatlicher Seite, trägt nachhaltig zum Erfolg des Programms bei. Dies wurde in allen Evaluierungen hervorgehoben und auch ich unterstreiche das ausdrücklich. Ihnen allen möchten wir bei dieser Tagung die Möglichkeit geben, sich über den aktuellen Stand des weltwärts-Programms zu informieren, sich untereinander auszutauschen, zu vernetzen und uns Ihre Anliegen zurückzumelden.

Ganz besonders danken möchte ich an dieser Stelle den Kolleginnen und Kollegen von Engagement Global! Die professionelle Koordination von Engagement Global trägt ganz wesentlich zum Funktionieren des Gemeinschaftswerkes bei. Als Scharnier und in gewisser Weise auch Vermittler zwischen den staatlichen und zivilgesellschaftlichen Trägern haben Sie eine zentrale und wichtige Rolle im Gemeinschaftswerk inne! Auch die hervorragende Organisation der heutigen Tagung verdanken wir den Kollegen und Kolleginnen von Engagement Global.


Wir haben in den letzten Jahren viel erreicht und ich bin sehr zuversichtlich, dass es uns gemeinsam gelingt, diese Erfolgsgeschichte dauerhaft fortzusetzen. Darum möchte ich mich auch ganz persönlich herzlich bei Ihnen allen bedanken, die mit ihrer aktiven, produktiven und häufig ehrenamtlichen Mitarbeit weltwärts zu dem gemacht haben und machen, was es ist und was es auch sein soll – ein Gemeinschaftswerk – mit einem hohen Anspruch an sich selbst und alle Beteiligten.


Vielen Dank!