Fußball-Weltauswahl des Protestantismus 2012

Herausragende evangelische Christen, die eine aufsehenerregende Fußballmannschaft bilden würden – um der Liebe zum Spiel willen stellen wir sie auf…

Eine Weltauswahl des Protestantismus – sie hat so viele Spieler wie es weltweit evangelische Christen gibt. Alle Christen sind nämlich in diese Weltauswahl berufen. Sie sind nominiert, das Evangelium weiterzugeben in Wort und Tat – und das an allen Orten und zu allen Zeiten ihres Lebens. „Priestertum aller Getauften“ ist der Spielgedanke des Protestantismus. Und doch gibt es natürlich Menschen, die das evangelische Christsein besonders geprägt haben und die eine aufsehenerregende Fußballmannschaft bilden würden. Um der Liebe zum Spiel willen stellen wir sie auf.

Evangelisches Christsein ist offensiv ausgerichtet. Deshalb spielt die Weltauswahl ein offensives Spielsystem: ein 4 – 4- 2 mit Mittelfeldraute.

Für diese Taktik ist Phillip Melanchthon zuständig, der Stratege und feinsinnige Taktiker, dem Mannschaftsspiel über alles geht und der bekannt ist für seine brillanten Pausenansprachen.

Natürlich stellt er seinen Freund und Vertrauten Martin Luther auf, die klassische 10, die Position des Spielmachers. Luther ist der kreative Geist des Teams, der nach vorne stürmt, dem vor keiner Abwehrreihe graut und der auch kräftig austeilt, wenn es sein muss.

Und dahinter auf der 6 Johannes Calvin, der gelernte Jurist, der dem Spiel Ordnung und Struktur gibt, und der die Balance zwischen Abwehr und Angriff hält.

Auf den Außenpositionen: links Thomas Müntzer immer stark „rot gefährdet“, weil der Wille zu sozialem Umsturz ihn gerne mal die Spielregeln vergessen lässt; und rechts Dietrich Bonhoeffer, ein Visionär kommender Zeiten, der das Spiel für die Moderne öffnet und zugleich sein Team davor bewahrt, Taktiken des Zeitgeistes zu verfallen.

Vorn im Sturm: Martin Luther King, der Spieler für den einen besonderen Moment, wenn es darauf ankommt zu treffen, und der Hunderttausende begeistern kann: „I have a dream .“

Daneben Billy Graham, evangelistischer Torschützenkönig – von den Fans gefeiert als das „Maschinengewehr Gottes“.

Und in der Abwehr: Johann Hinrich Wichern – ein offenes Auge für die perfekte Annahme und konstruktive Weitergabe aller Bälle, die in Form von sozialen Fragen über den linken Flügel kommen;

Graf Zinzendorf, der dem protestantischen Spiel eine innige Frömmigkeit und die täglichen Parolen gibt;

daneben Paul Gerhardt: Innenverteidiger, aus der Wahrheit rechtgläubiger Lehre einprägsame Dichtung schaffend und damit das Spiel eröffnend;

und schließlich als Linksverteidiger: Gustav II. Adolf, König von Schweden, der unermüdliche Kämpfer, der den Protestantismus vor dem Garaus bewahrt.

Die Melodie, die Spielauffassung protestantischen Fußballspiels, sie geht vom Torwart aus: Johann Sebastian Bach – dem Jahrtausendtalent, an dem keiner – nicht einmal der Ball – vorbeikommt. Er degradiert jeden Angreifer zur Pfeife.

Die protestantische Weltauswahl hat natürlich auch einen famosen Betreuerstab: Albert Schweitzer den Mannschaftsarzt, Friedrich Schleiermacher den Pressesprecher, der das eigenwillige protestantische Spiel den Gebildeten unter den Fußballverächtern erläutern kann, Rudolf Bultmann für die Entmythologisierung der gegnerischen Taktik (der allerdings von Billy Graham ferngehalten werden muss) und schließlich Wolfgang Huber als Nachwuchscoach für die „Mannschaft der Zukunft“.

Prälat bernhard Felmberg

 

Prälat Dr. Bernhard Felmberg, 2012

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